#lovestoryzeit
"Café am Meer"
Der brummende Motor des Bootes verhallte in dem Rauschen der Wellen. Ich nahm einen kräftigen Atemzug und sog die wohltuende Meeresluft ein.
Plötzlich hörte ich Stimmen und Gelächter. Geschirr das klirrte. Waren da noch andere?
„Raphael, wo zum Teufel sind wir? Kann ich dieses blöde Teil endlich abnehmen?“, motzte ich und griff nach der Augenbinde, um sie mir vom Gesicht zu reißen.
Da spürte ich auf einmal seine Finger, die meine einfingen und aufhielten. Trotz des Stoffes, der mir die Sicht versperrte, bemerkte ich, dass es plötzlich dunkel wurde.
Er saß vor mir. Ich konnte ihn Atmen hören. Sein Duft stieg mir in die Nase.
Mein Herz pochte wie verrückt. Ich fühlte, wie es gegen meine Brust hämmerte. Ich traute mich kaum zu atmen.
Die Stimmen wurden lauter und ich unruhiger. Ich hielt die Spannung kaum noch aus, als er plötzlich seine Lippen auf meine legte und mich zärtlich küsste. Eine Hand wanderte an meinen Hinterkopf und löste die Augenbinde.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Die Sonne blendete. Doch langsam erkannte ich das türkisblaue Wasser.
„Hier eure Bestellung,“ ein junger Mann auf einem Jetski brachte uns Kaffee und Kuchen.
„Wo sind wir hier?“, fragte ich ihn verwirrt und sah mich um. Überall kleine Boote, in denen die Leute tranken und aßen.
„Das ist ein Café mitten am Meer. Du sagtest, du willst etwas ganz Besonderes machen, bevor es wieder zurück nach Hause geht. Ich hoffe, es passt“
„Passen? Das hier übertrifft meine kühnsten Erwartungen,“ sagte ich freudig und küsste ihn.
#schreibenmitzimt
"Wald"
Hoppla. Seit sieben Jahren gibt es diese Stufe und trotzdem stolpere ich regelmäßig auf die Terrasse hinaus.„Irgendwann fall ich aus dieser Tür,“ flüsterte ich und schlüpfte in meine Sandalen.„Für heute schon genug getrunken?“, ertönte plötzlich eine Stimme neben mir.
Ich zuckte zusammen und drehte mich hastig nach. „Maurice, du kannst mich doch nicht so erschrecken,“ zischte ich. Meine Hände drückte ich gegen meine Brust. „Und nein, ich habe nicht zu viel getrunken,“ motzte ich, „Ich vergesse nur hin und wieder, dass da eine Stufe ist.“Maurice kicherte bloß und richtete seinen Blick in die Ferne. „Bist du auch schon geflüchtet?“, fragte ich den gutaussehenden neuen Kollegen meines Schwagers.Er nickte bloß, während er an der Zigarette zog. „Geht es bei euch immer so zu?“, fragte er schließlich mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen.
Mir entkam ein kurzes Lachen und antwortete: „Nur, wenn man vergisst die Bar abzusperren. Sobald die harten Sachen dran sind, drehen sie Bursche ein wenig durch.“„Als älteste hat man alle Hände voll zu tun. Was?“
„Du hast ja keine Ahnung,“ entgegnete ich leicht überspitzt.Seine Augen strahlten, während er mich anlächelte.Ich sah in seine stechend blauen Augen, die mich fixierten.Mein Herz pochte wie wild. Meine feinen Härchen stellten sich auf und es kribbelte im Bauch.
Es war schon eine Weile her, dass mich ein Mann so umgehauen hatte.Wir standen auf der Terrasse. Sahen uns nur an. Eine laue Sommerbrise wehte durch die Bäume. Aus dem angrenzenden Wald ertönte ein leises Rascheln, ansonsten verstummte die Welt um uns herum.Verkupplungsversuch, oder nicht. Ich sollte meinem Schwager danken, dass er seinen Kollegen eingeladen hat.